Die AHV richtet noch Leistungen aus, die 1948 bei der Einführung festgelegt wurden, heute aber überholt sind.
Die AHV hätte auch ohne Babyboomer ein strukturelles Problem: Die Gründe sind die steigende Lebenserwartung und der über Jahrzehnte auf tiefem Niveau stagnierende Kindersegen (Fertilität).
Statt über 45,8 verfügt die AHV nur über eine Reserve von 35,5 Milliarden. Statt dem vorgeschriebenen Deckungsgrad von mindestens 100 % einer Jahresausgabe sind es knapp 78 Prozent.
AHV: Seit Jahren übertreffen sich die Auguren in Schwarzmalerei, wenn es um die finanzielle Lage des wichtigsten Sozialwerks der Schweiz geht. Zurecht?
Die AHV-Finanzperspektiven des Bundesamtes für Sozialversicherungen funktionieren nach dem Volksmund: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
70 Jahre AHV: Immer wenn sie in Schieflage geriet, kam Alarmstimmung auf - befeuert von allerlei "wissenschaftlichen" Prognosen, wie heute wieder.
Demografieprozent AHV - Meilensteine AHV
Die Prognosen sind zappenduster, aber die Realität sieht zumindest gegenwärtig freundlicher aus: Stand Ende September 2016 verzeichnet die AHV ein leicht positives Betriebsergebnis (knapp 200'000 Franken) – dank einem vorläufigen Anlageergebnis von 1,2 Milliarden Franken. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr leuchtete das Anlageergebnis bereits brandrot mit einem Minus von 1,3 Milliarden Franken! Ein Blick in die laufende Betriebsrechnung der Tresorerie der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS).
Der AHV-Ausgleichsfonds ̶ Kürzel: «Compenswiss » ̶ verwaltet das Geld der AHV, der IV und der EO (Erwerbsersatzordnung). Mit über 30 Milliarden Franken Anlagevermögen könnte der Fonds so etwas wie ein Hai im Karpfenteich der institutionellen Anleger sein. Könnte? Ist! Während die Perspektiven des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) in den letzten sieben Jahren ein kontinuierlich erodierendes Vermögen voraussahen, hielten die Anlage-Renditen die AHV nicht nur über Wasser,...
Der AHV sind 2013 aus der Bundeskasse 10,4 Milliarden Franken überwiesen worden, was dem fixen Anteil des Bundes von 19,55 Prozent an den AHV-Gesamteinnahmen von 40,7 Milliarden Franken entspricht. Vom Bundesanteil entfallen 2,3 Milliarden oder rund 6 Prozent der AHV-Gesamteinnahmen auf die Tabakbesteuerung.