Beiträge zu Facts & Figures

Die Kriegsverkäufer: Die Medien im Krieg - am Beispiel der USA

 

Im Krieg werden auch in Demokratien Presse- und Meinungsfreiheit zugunsten der

nationalen Sicherheit eingeschränkt. Nach welchem Muster Regierung und Militär in den USA die öffentliche Meinung vom Ersten Weltkrieg bis zum Irakkrieg lenkten und weshalb sich Medien selbst zensieren, analysiert der deutsche Journalist und promovierte Historiker Andreas Elter nach mehrmonatigen Recherchen in US-Archiven in seinem bis heute aktuellen Buch von 2005 (dritte Auflage: 2015). Schon damals prognostizierte Elter, im Zeitalter des Internets werde die Kriegspropaganda eine weitere Entwicklungsstufe nehmen, wie schon oft in ihrer Geschichte.

 

 

Die USA bieten sich dem Autor als Untersuchungsbeispiel an, weil sie eine Weltmacht sind und alle ihre Kriege mit dem Kampf für Freiheit und Demokratie rechtfertigen. Zudem seien die USA in der Medien- und Kommunikationstechnik führend, ohne die Massenpropaganda gar nicht denkbar wäre. Propaganda werde in allen politischen Systemen betrieben, auch in Demokratien.

 

 

 

Das meinungspolitische «Kreislaufmodell»

 

 

 

Der politische Konsens, stellt der Autor fest, hat stets einen Einfluss darauf, wie eine

 

Regierung ihre Propaganda gestaltet (Werbung oder massive Beeinflussung und Zensur). Dieser Konsens wird von den Medien mitgeprägt, die folglich im Krieg nicht mehr ihre angestammte Rolle als Kontrolleure in der demokratischen Gesellschaft einnehmen können.

 

Elter hat für diese Vernetzung folgendes «Kreislaufmodell» aufgestellt:

 

1. Die Medien transportieren in ihrer Berichterstattung mehr oder weniger kritiklos den von der Regierung vorgegebenen politischen Konsens.

 

2. Die Medien geben den Zuschauern eine Meinungsrichtung vor. Die einen sehen sich bestätigt, die andern passen sich der Meinung der Allgemeinheit an, weil es ihnen an alternativen Informationsquellen oder am Mut zu einer abweichenden Meinung fehlt.

 

3. Meinungsumfragen erhärten die Zustimmung zum nationalen Konsens und klammern aus, dass viele der Befragten nur aus gesellschaftlichem Opportunismus zustimmen.

 

4. Die Regierung fühlt sich durch die Umfrageergebnisse bestätigt und richtet ihr Handeln danach aus.

 

5. Das Handeln der Regierung wird wiederum von den Medien wahrgenommen und resultiert in entsprechender Berichterstattung. Der Kreis schliesst sich und alles beginnt wieder von vorn.

 

 

 

 

Propaganda im ersten Weltkrieg: Bilder, Karikaturen und Reden

 

Der amerikanische Präsident Wilson hielt sich 1914 -1916 aus dem Krieg heraus, bis er den Sieg seiner guten Wirtschaftspartner England und Frankreich gefährdet sah. Es galt, zunächst die öffentliche Meinung auf den Kriegseintritt der USA einzustimmen. Doch diesewar selbst am 6. April 1917, als die Amerikaner eingriffen, noch zu wenig emotionalisiert. Um einen «gerechten Zorn» zu schüren, wurde die erste Propaganda-Behörde auf Bundesebene geschaffen, das Committee on Public Information (CPI).

 

 

«Journalisten sind dem Wechsel der politischen Stimmung und dem Zeitgeist unterworfen und damit einem sozialen Zensurdruck.»

 

 

 

Das CPI finanzierte Hunderttausende Redner, Schriftsteller, Journalisten, Karikaturisten, Werbeagenten und Regierungsbeamte – praktisch die gesamte intellektuelle Elite der USA -,um ein eindringliches Feindbild zu konstruieren: die Deutschen als mordende und Jungfrauen schändende Hunnen mit Pickelhaube. Von Weltformatplakaten herab bedrohten sie die Amerikaner, 75'000 Redner stürmten in den Pausen die Kinos und verbreiteten in vier Minuten die Mär vom preussischen Gorilla, hinter dem sich eine Blutspur zieht: «Darum müssen wir kämpfen.»

 

 

 

«Hätte ich die Wahl zwischen einer Regierung ohne Zeitungen und Zeitungen ohne Regierung, so würde ich nicht zögern, die zweite Möglichkeit zu wählen.»

 

Thomas Jefferson, amerikanischer Gründervater

 

 

 

Bis zum Jahresende 1917 hatten 800 Zeitschriften gemäss Erhebung des Autors dem CPI unentgeltlich Werbefläche angeboten. Die Medien hätten damit ihren ursprünglichen Kurs der Neutralität schneller als die Bevölkerung verlassen. Ein Journalist, der negativ über den Krieg berichtete, wurde vom CPI als Vaterlandsverräter entlarvt. Die meisten Medien unterzogen sich einer freiwilligen Zensur. Obwohl die USA zunächst zögernd in den Krieg eingetreten waren, wurde der nationale Konsens durch Regierung, Presse und Militär so nachhaltig geprägt und umgekehrt, dass die Wirkung über das Ziel des CPI sogar weit hinausschoss. Der Autor zitiert dazu den Publizisten Raymond B. Fosdick: «Wir hassten die Deutschen mit einem gemeinsamen, allgemeinen Hass, der unbeschreiblich war.»

 

 

«Nation at war» – der zweite Weltkrieg: Propaganda mit Film und Radio

 

 

 

Mit der flächendeckenden Propaganda im Ersten Weltkrieg hatte die Wilson-Administration die Bedeutung des Begriffs «nationale Sicherheit» erweitert. Deshalb, meint Elter, gab es im Zweiten Weltkrieg weder bei der Bevölkerung noch den Journalisten einen grossen Widerstand gegen die Zensur. Wenn wir im Krieg sind, eine «nation at war», hat dasSicherheitsinteresse Vorrang. Echte Kriegsbegeisterung habe allerdings zuerst wieder die entsprechende Propaganda, diesmal durch das reich dotierte Office of War Information (OWI) auslösen müssen. Die Medien gingen mit der Regierung und dem Militär eine Liaison ein. Die Propagandisten hatten eine neue Vorgehensweise entdeckt: Fotos von gefallenen amerikanischen Soldaten wurden veröffentlicht mit Bildlegenden wie: «Das passiert alle drei Minuten. Soldat bleib bei der Arbeit und erledige sie, damit wir diese Bilder bald nicht mehr sehen müssen.» Die neue Taktik zeigte ein offensives Vorgehen mit den Möglichkeiten der

 

Medien und reflektierte die Überzeugung, dass die Bevölkerung den Krieg befürwortete.

 

 

 

 

«Was wir geschrieben haben, war absoluter Mist. Wir waren der Propagandaarm der Regierung. Zu Beginn gab es sanften Druck von den Zensoren, aber später waren wir unsere eigenen Zensoren Wir waren eine einzige Jubelmenge. Ich befürchte, zu der damaligen Zeit gab es keine Alternative dazu. Alles war Krieg, totaler Krieg in jedem Lebensbereich.»

 

Charles Lynch, kanadischer Kriegsberichterstatter an der Seite der US-Truppen in Europa imZweiten Weltkrieg

 

 

 

Im Zweiten Weltkrieg kamen mit Radio und Film auch die neuen «Wunderwaffen» der Propaganda zum Zug: Dem Massenmedium Radio, der „Stimme des Krieges“, stellte das OWI Sendematerial zur Verfügung, statt Beiträge zu zensieren. Die Radiosender betrachteten das OWI als neuen, partnerschaftlichen Dienstleister im Kreis der Nachrichtenagenturen. Filmpropaganda überliess die Regierung gar ganz den professionellen Regisseuren Hollywoods. Der Oscar-Preisträger John Ford organisierte 15 Kameracrews, die freiwillig ihr Leben riskierten, um Kampfszenen wie den Angriff der Japaner auf die amerikanische Militärbasis auf den Midway Inseln zu filmen und nach den klassischen Regeln der Kinodramaturgie zu schneiden. «The Battle of Midway» brachte Ford den fünften Oscar ein und das Lob eines tief bewegten Präsidenten Roosevelt, der sagte: «Ich will, dass jede Mutter in Amerika diesen Film sieht.»

 

 

 

Der Vietnamkrieg: Propaganda und Realität via Farbfernseher

 

 

 

Auch im Vietnam-Krieg habe die amerikanische Propaganda-Maschinerie ein «Bild des Bösen» gezeichnet, schreibt Elter. Da es sich aber nicht um einen globalen Konflikt, sondern nur um einen regionalen in Indochina gehandelt habe, konnten die Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon der Bevölkerung ihr Eingreifen von 1961 bis 1973 nur plausibel machen, indem sie die allgemeine Kommunistenangst als Propagandamittel nutzten. John F. Kennedy konnte sich 1961 aber nicht erlauben, die Medien zu zensieren, weil er Vietnam nie den Krieg erklärt, sondern nach offizieller Lesart nur Berater ins verbündete Vietnam entsandt hatte. Kennedy appellierte an die Selbstregulierung der Presse. Im Verlaufe des langen Krieges machten sich allerdings investigative Journalisten ans Werk und deckten Lügen und

 

Falschinformationen der Regierung auf. Johnson und insbesondere Nixon, der an einer Geheimhaltungsobsession litt und die Medien als Feinde betrachtete, verloren an Glaubwürdigkeit. Durch die zunehmend kritische Medienberichterstattung dehnte sich die Kontroverse um den Vietnamkrieg in der Bevölkerung aus.

 

Der Autor weist darauf hin, dass insbesondere das Fernsehen in diesem Krieg eine wichtige Rolle spielte. Es wurden Aufnahmen gezeigt, die in einer ersten Phase auf die Zuschauer ästhetisch und wie ein Abenteuerspiel an einem exotischen Schauplatz wirken mussten: Landende Truppen, im Wind kreisende Rotorenblätter von Helikoptern oder Amphibienfahrzeuge, die martialisch durch Maisfelder rollten. Es war dies eine farbige Inszenierung militärischer Überlegenheit. Im späteren Verlauf des Krieges waren am Fernsehen dann allerdings Aufnahmen zu sehen, die ein fast realistisches Bild vom Krieg zeigten – Bilder von Kriegsverbrechen, Zerstörungen, Niederlagen, mordenden Verbündeten oder flüchtenden Kleinkindern, die angeblich der Feind sein sollten.

 

 

 

 

«Nixon: „Ich würde sogar die Atombombe tatsächlich einsetzen.“

 

Kissinger: „Ich glaube, das ginge zu weit.“

 

Nixon: „Die Atombombe? Hast du etwa Angst davor?“

 

Kissinger: Unverständliches Gemurmel.

 

Nixon: „Mensch, Henry, denk doch mal in grossen Dimensionen.“»

 

Tonband-Aufnahmen aus dem Weissen Haus, freigegeben 2001

 

 

 

Weder Presse noch TV trugen, wie der Autor festhält, die Verantwortung dafür, dass der Vietnamkrieg als Niederlage für die Amerikaner in die Geschichte einging, obschon der damalige amerikanische Präsident Ronald Reagan noch in den 1980er Jahren öffentlich von «...unseren mutigen Jungs, die nicht genug Unterstützung aus der Heimat bekommen haben» sprach. Tatsächlich entstanden im Vietnamkrieg erstmals ernsthafte Spannungen im Verhältnis zwischen Medien und Regierung, die laut Elter zu einer neuen, restriktiven Pressepolitik führen sollten, die in Grenada und Panama getestet und in den Golfkriegen mit aller Konsequenz eingesetzt wurde.

 

 

 

Die Grenada-Invasion: Pressezensur durch Zugangsverweigerung

 

Die Reagan-Administration störte sich am engen Kontakt des karibischen Inselstaates Granada zu Kuba, fürchtete das Entstehen einer sozialistischen Keimzelle und nahm deshalb einen internen Machtkampf in der Regierung Grenadas zum Vorwand, am 25. Oktober 1983 anzugreifen. Die amerikanische Invasion verlief militärisch erfolgreich. Nach drei Tagen war die Insel besetzt. Völlig neu war die Pressepolitik: Das US-Militär verweigerte den amerikanischen Journalisten schlicht den Zugang zur Insel, was einer noch nie da gewesenen indirekten Zensur gleichkam. Die amerikanische Öffentlichkeit wurde über die Vorgänge in der Karibik zuerst gar nicht informiert oder nur spärlich mit Aussagen der Regierung bedacht. Diese Art der Presselenkung überspringt in Andreas Elters «meinungspolitischem Kreislaufmodell» die Medien als kritiklose Transporteure des von der Regierung vorgegebenen politischen Konsenses. Bei der Grenada-Invasion werden die Journalisten ausgeschaltet, indem die Insel für sie hermetisch abgeriegelt wird. Die

 

Regierung bringt ihre Sicht direkt an die Öffentlichkeit, damit sie unwidersprochen als

 

Leitmeinung im Fokus der öffentlichen Debatte steht. Dies wiederum – schreibt Elter – hat Auswirkungen auf die Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung, die eine Invasion befürwortet, weil keine Medien da sind, um über die Hintergründe zu berichten. Da 1983 in den USA ein Wahljahr ist, schliesst sich die Opposition der Stimmung der Bevölkerung an, um sich nicht dem Vorwurf des Anti-Patriotismus auszusetzen. Aus dieser Kombination von Ignoranz und Opportunismus entsteht ein neuer nationaler Konsens über die Parteigrenzen hinaus – Motto: «Wehe dem, der dagegen argumentiert.»

 

 

 

Panama: Zensur via «Pressepool»

 

 

Nach Grenada wurde eine Poolregelung eingeführt: Analog der Akkreditierung im Weissen Haus wurden im «Pressepool» nur von der Administration handverlesene Journalisten aufgenommen, die im Ernstfall für die Kriegsberichterstattung zugelassen wären. Elter bezeichnet es als überraschenden Umstand, dass die Medien die Poolregelung ohne grossen Widersspruch hinnahmen - wohl vorwiegend

 

aus Angst, durch einen kritischen Ansatz oder durch Ausschluss vom Geschehen Leser, Zuschauer, und Werbekunden zu verlieren.Im Panama-Konflikt, bei dem es erneut um die Sicherstellung der demokratischen Ordnung ging, wurden die Pressepools allerdings nicht rechtzeitig aktiviert und die Medien waren am 20. Dezember 1989 beim Angriff der US- Streitkräfte erneut nicht dabei. Ein Pool von zwölf Reportern aus Washington traf erst fünf Stunden nach Beginn der Kampfhandlungen in Panama ein und musste zwei weitere Tage warten, bis er einen Kriegsschauplatz zu Gesicht bekam. Begründung des Militärs: Keine Transportmittel. Wie sich nach dem Konflikt herausstellte, hatte Präsident George Bushs Verteidigungsminister Dick Cheney (später Vizepräsident von George Bush jun.) bei der Planung der Pressepolitik die Zügel in die Hand genommen und beschlossen, die Aktivierung des Pressepools zu verzögern und die Medien damit faktisch zu zensieren. Und wiederum, stellt der Autor fest, wurde die Bevölkerung unzureichend informiert. Wenn auch Grenada und Panama militärisch gesehen nur Zwischenspiele waren, dann seien sie doch Meilensteine für die Geschichte der amerikanischen Propaganda und Pressepolitik gewesen.

 

 

 

Propaganda im Fernsehzeitalter: Die Golfkriege 1991 und 2003

 

 

 

In den USA sind fast alle grossen TV-Sender kommerzielle Betriebe. Da bestehe, so Elter, die Gefahr, dass – vor allem in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen – die journalistische Qualität rein ökonomischen Interessen weichen muss. Die Sender versuchen mit möglichst geringem Aufwand einen optimalen «return on investment» einzufahren. Darin würden sie sich nicht von einem Zahnpasta-Produzenten unterscheiden. Problematisch sei aus demokratietheoretischer Perspektive nur, dass Nachrichten und Berichte über einen Krieg eine andere Ware sind als Zahnpasta.

 

 

 

«Wir denken doch immer weniger in den Kategorien Verantwortlichkeit und Integrität, sondern immer mehr nach den Massstäben Geld und Macht.»

 

Dan Rather, CBC-Moderator

 

 

 

Andreas Elter wirft auch einen Blick auf die Propagandasprache, die in den beiden

 

Golfkriegen vom Militär zwecks Verharmlosung von negativen Fakten und einer Glorifizierung positiver Ereignisse gepflegt und von den Medien unkritisch übernommen wurde. Unter eingängige Slogans waren bereits Grenada («urgent fury») und Panama («just cause») gestellt worden, für die Angriffe in den beiden Golfkriegen wurden die Begriffe «Operation Desert Storm» und «Shock and Awe» geprägt. Wie weit der «Warspeak» - in Anlehnung an die Bezeichnung «Doublespeak» aus George Orwells Roman «1984» - ging, zeigt eine Begriffsliste von 1991, die der Autor der dänischen Zeitung «Politikeen» entnommen hat.

 

 

 

Im Sprachgebrauch der US-Militärs hatten...

 

… die Alliierten: Armee, Marine, Luftwaffe – Grundregeln für Journalisten – Pressekonferenzen.

 

Die alliierten Soldaten waren…

 

… professionell – vorsichtig – voller Tapferkeit – loyal – mutig

 

 

Demgegenüber hatten die Iraker eine Kriegsmaschine – Zensur – Propaganda

 

Die irakischen Soldaten waren…

 

… einer Hirnwäsche unterzogen – feige – Kanonenfutter – blind gehorchend – fanatisch

 

 

 

So «engagierten» sich die Koalitionstruppen 1991 im Golf, statt den Feind «anzugreifen». Statt von «Bomben» war von «schwerem Geschütz» die Rede und wenn die Bomben ihr Ziel verfehlten und Zivilisten trafen, entstand «Kollateralschaden», ruft der Autor in Erinnerung.

 

 

 

Berichterstattung im Satellitenzeitalter

 

 

 

Die Berichterstattung erfolgt seit dem ersten Golfkrieg 1991 nach den Gesetzen des

 

Leitmediums Fernsehen.

 

Die Berichte sind

 

. aktuell («breaking news»)

 

Das laufende Programm wird unterbrochen, um Dringlichkeit zu implizieren und die schnelle Reaktion des Senders zu beweisen. Nachrichtenkanäle wie CNN und Fox-

 

News sind hier im Vorteil, weil sie ihre Sendungen unterbrechen können ohne – wie

 

die traditionellen Sender – Werbeeinnahmen von Kunden zu verlieren, die ihren Spot

 

zur vereinbarten Zeit sehen wollen. CNN und Fox sahnten in den Golfkriegen

 

kommerziell ab, die andern Sender hatten zwar höhere Einschaltquoten, sanken aber wirtschaftlich in den roten Bereich.

 

. schnell («instant history»)

 

Die Satellitentechnik macht Nachrichten in «real time» global verfügbar. In den Golfkriegen zeigte sich, dass es den Sendern mehr darum ging, zu zeigen was die

 

Technik hergab, Quoten zu bolzen, persönliche und wirtschaftliche Interessen zu befriedigen, als die Zuschauer zu informieren. Darunter litten Einschätzung,

 

fundiertes Kommentieren und die Überprüfbarkeit der Quellen.

 

. unanalytisch («routinization of news»)

 

Nachrichtenereignisse werden routinemässig behandelt, die Auswahl, redaktionelle

 

Bearbeitung und die Weiterverbreitung erfolgen nach dem immer gleichen Muster.

 

Als Kriterien dienen Aktualität, Gebrauchswert für den Zuschauer, Nähe zum eigenen

 

Geschehen oder die Person/Institution, die eine Nachricht in Umlauf gebracht hat.

 

. mit Agenda-Setting

 

Die «routinization of news» ist ein Teil des Agenda-Settings, also der Auswahl der

 

Themen über die ein Sender berichtet. Andreas Elter konstruiert zur Illustrierung

 

folgendes Beispiel: Ein Krieg im Sudan, der nicht auf die Agenda der Medien kommt,

 

findet im kollektiven Bewusstsein nicht statt. Kurz, worüber nicht berichtet wird, das

 

existiert nicht. Umgekehrt kann ein marginales Ereignis, wie die Scheidung eines

 

prominenten Schauspielers zum Top-Nachrichtenereignis werden, wenn diese

 

Scheidung von genügend TV-Sendern über mehrere Tage hinweg als Aufmacher

 

präsentiert wird.

 

. visualisiert («cyber war»)

 

Im Irakkrieg 2003 spielte das Internet bereits eine grosse Rolle und wird – so der Autor

 

 

 – zunehmend zur Ergänzung in Sachen «real time»–Berichterstattung der

 

Fernsehsender beitragen. Zugleich bot das Internet 2003 dem Militär einen weiteren

 

Kanal, um seine Sicht der Dinge zu verbreiten.

 

 

 

Aufgrund seiner Recherchen ortete der Autor nach dem Irakkrieg bei den amerikanischen Journalisten ein freiwilliges «mental embedding» und sieht die klassische Journalistenfunktion «sammeln, auswerten und gewichten» aufgrund der elektronischen Medien-Dominanz gefährdet. Im Kriegsfall dürften sich, so sein Fazit, die amerikanischen Journalisten auch künftighin dem Diktat von Regierung und Militär beugen, das lautet: «Was nicht sein darf, kann nicht sein.»

 

 

 

Elisabeth Weyermann

 

 

 

Andreas Elter

 

Die Kriegsverkäufer

 

Geschichte der US-Propaganda 1917 - 2005

 

edition suhrkamp 2415, 2005, 369 Seiten

 

nur noch gebraucht zu bekommen

 

 

 

Ein letztes Mal: Der Vergleich der absoluten Todesfälle – diesmal sogar über acht Jahre

 

Seit gut elf Monaten unterscheiden sich die Sterbezahlen in der Schweiz unter Corona-Bedingungen nicht gross von den Sterbezahlen in gewöhnlichen Grippe-Jahren, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Einzige Ausnahme blieb die Phase zwischen Oktober 2020 und Mitte Februar 2021, mithin bereits in einer Zeit mit steigender Impfquote, auch und gerade bei den sogenannten Risikogruppen. Ungeprüft übernahmen die Medien, was ihnen das Bundesamt für Gesundheit täglich frei Haus an Zahlenmaterial lieferte. Am besten war bedient, wer sich gleich auf der Johns Hopkins University einklickte – hier gibt’s die Zahlen weltweit. Für die wissenschaftliche Interpretation sorgte bei uns die selbsternannte Taskforce, die mit der Trefferquote ihrer Annahmen so gut wie nie ins Schwarze traf – es hiess auch mal, man habe den «Faktor Mensch» unterschätzt. Was soll’s – Schnee von gestern. Jetzt räumt der Bundesrat die Massnahmen ab, die für die grösste Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten seit dem Zweiten Weltkrieg sorgten.

 

 

In der Schweiz mit ihren heute etwas mehr als 8,67 Millionen Einwohnern sind in den letzten sieben Jahren 478'277 Menschen gestorben, im Durchschnitt 68'325 pro Jahr. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 starben 69'819 bzw. 75'235 Menschen, also 1'500 bis 7'000 mehr als im Jahresdurchschnitt der Jahre 2015 bis 2021. Es dürfte sich dabei in etwa um jene Menschen handeln, die mit oder im Zusammenhang mit Covid 19 tatsächlich verstorben sind, genau weiss dies niemand. 

 

Die nachstehend aufgeführten absoluten Todesfälle, publiziert vom Bundesamt für Statistik, decken im 8-Jahres-Vergleich die absoluten Todesfälle in den Jahren 2015 bis 2022 ab, bezogen auf die ersten fünf Wochen des jeweiligen Jahres.

 

 

 

2022: 7’076 Todesfälle

 

2021: 8’472

 

2020: 6’941

 

2019: 6’930

 

2018: 7’390

 

2017: 8’376

 

2016: 6’602

 

2015: 7’511

 

 

 

Aufgelistet nach fünf Altersgruppen

 

0 bis 19 Jahre

 

2022: 39 Todesfälle; 2021: 49; 2020: 57; 2019: 45; 2018: 41; 2017: 40; 2016: 42 und 2015: 49.

 

20 bis 39 Jahre

 

2022: 68 Todesfälle; 2021: 72; 2020: 63; 2019: 72; 2018: 100; 2017: 83; 2016: 82 und 2015: 90.

 

40 bis 64 Jahre

 

2022: 642 Todesfälle; 2021: 753; 2020: 675; 2019: 689; 2018: 707; 2017: 719; 2016: 724 und 2015: 7’664.

 

65 bis 79 Jahre

 

2022: 1’675 Todesfälle; 2021: 1’978; 2020: 1’726; 2019: 1’670; 2018: 1’675; 2017: 1’816; 2016: 1’542 und 2015: 1’730.

 

80 Jahre und älter

 

2022: 4’652 Todesfälle; 2021: 5’620; 2020: 4’408; 2019: 4’454; 2018: 4’867; 2017: 5'718; 2016: 4’212 und 2015: 4’864.

 

CF

 

Corona: Der vollständige 7-Jahres-Vergleich

 

Seit gut zehn Monaten unterscheiden sich die Sterbezahlen in der Schweiz unter Corona-Bedingungen nicht gross von den Sterbezahlen in gewöhnlichen Grippe-Jahren. Trotzdem hält der Bundesrat, gestützt auf wissenschaftliche, in der Vergangenheit oft umstrittene Prognosen, weiter an notrechtartigen Massnahmen fest, die stark in das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben eingreifen.

 

 

In der Schweiz mit ihren heute etwas mehr als 8,67 Millionen Einwohnern sind in den letzten sieben Jahren 478'277 Menschen gestorben, im Durchschnitt 68'325 pro Jahre. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 starben 69'819 bzw. 75'235 Menschen, also 1'500 bis 7'000 mehr als im Jahresdurchschnitt der Jahre 2015 bis 2021. Es dürfte sich dabei in etwa um jene Menschen handeln, die tatsächlich mit oder im Zusammenhang mit Covid 19  verstorben sind.  

 

Die nachstehend aufgeführten absoluten Todesfälle, publiziert vom Bundesamt für Statistik,  decken im 7-Jahres-Vergleich den Zeitraum vom 29. Dezember 2014 bis 2. Januar 2022 ab.

 

 

 

2021: 69’819 Todesfälle

 

 

 

2020: 75'235

 

 

 

2019: 67’515

 

 

 

2018: 66’888

 

 

 

2017: 66’703

 

 

 

2016: 64’649

 

 

 

2015: 67’468

 

 

 

 

 

Aufgelistet nach fünf Altersgruppen

 

0 bis 19 Jahre

 

2021: 445 Todesfälle; 2020: 506; 2019: 453; 2018: 504; 2017: 489; 2016: 470 und 2015: 543.

 

20 bis 39 Jahre

 

2021: 805 Todesfälle; 2020: 844; 2019: 786; 2018: 809; 2017: 860; 2016: 837 und 2015: 849.

 

40 bis 64 Jahre

 

2021: 7’324 Todesfälle; 2020: 7’313; 2019: 7’106; 2018: 7’452; 2017: 7’376; 2016: 7’359 und 2015: 7’664.

 

65 bis 79 Jahre

 

2021: 18’013 Todesfälle; 2020: 18’534; 2019: 17’153; 2018: 16’724; 2017: 16’627; 2016: 16’191 und 2015: 16’911.

 

80 Jahre und älter

 

2021: 43’232 Todesfälle; 2020: 48’038; 2019: 42’017; 2018: 41’399; 2017: 41’351; 2016: 39’792 und 2015: 41’501.

 

CF

 

Todesfälle: Trotz Corona bis ins Alter 65 ein ganz normales Jahr

 

Weiterhin gilt auch nach 51 Wochen: Bis ins Alter 65 ist Corona 2021, gemessen an allen Todesfällen, ein ganz normales Jahr, sogar mit tendenziell eher weniger Todesfällen als gewöhnlich. So betrachtet, hätte 2021 sogar ein Jahr mit «Untersterblichkeit» werden können.

 

 

Hier die jüngsten vom Bundesamt für Statistik publizierten und von uns seit Jahresbeginn addierten Todesfälle von Personen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz. Erfasst sind unabhängig von der Todesursache alle Todesfälle. Somit lassen sich gleichsam normale Jahre gut mit den Corona-geprägten Jahren 2020 und 2021 vergleichen.

 

Die nachstehend aufgeführten Todesfälle decken im 7-Jahres-Vergleich den Zeitraum vom 29. Dezember 2014 bis 26. Dezember 2021 ab.

 

2021: 67'943 Todesfälle

 

2020: 73'114

 

2019: 66'186

 

2018: 65'539

 

2017: 65'328

 

2016: 63'060

 

2015: 66'174

 

 

 

Aufgelistet nach fünf Altersgruppen

 

0 bis 19 Jahre

 

2021: 429 Todesfälle; 2020: 493; 2019: 439; 2018: 492; 2017: 481; 2016: 463 und 2015: 530.

 

20 bis 39 Jahre

 

2021: 773 Todesfälle; 2020: 830; 2019: 767; 2018: 797; 2017: 837; 2016: 820 und 2015: 839.

 

40 bis 64 Jahre

 

2021: 7’130 Todesfälle; 2020: 7’170; 2019: 6’982; 2018: 7’315; 2017: 7’226; 2016: 7’211 und 2015: 7’508.

 

65 bis 79 Jahre

 

2021: 17’514 Todesfälle; 2020: 18’021; 2019: 16’812; 2018: 16’375; 2017: 16’299; 2016: 15'795 und 2015: 16’575.

 

80 Jahre und älter

 

2021: 42’097 Todesfälle; 2020: 46’600; 2019: 41’186; 2018: 40’560; 2017: 40’485; 2016: 38’771 und 2015: 40’722.

 

CF

 

Zwei, drei, viele «Piks»

 

Rechtfertigen 1000 Todesfälle mehr als in normalen Jahren die Disziplinierung verantwortlicher Bürger und Bürgerinnen mit dem Entzug ihrer Selbstverantwortlichkeit? Hier die jüngsten vom Bundesamt für Statistik publizierten und von uns seit Jahresbeginn addierten Todesfälle von Personen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz. Erfasst sind unabhängig von der Todesursache alle Todesfälle. Somit lassen sich gleichsam normale Jahre gut mit den Corona-geprägten Jahren 2020 und 2021 vergleichen.

 

 

Die nachstehenden Zahlen im 7-Jahres-Vergleich decken den Zeitraum vom 29. Dezember 2014 bis 12. Dezember 2021 ab.

 

 

 

Total Todesfälle von 2015 bis 2021 (Stand 12. Dezember 2021)

 

 

 

2021: 64’716 Todesfälle

 

2020: 68’712

 

2019: 63’418

 

2018: 62’861

 

2017: 62’515

 

2016: 60’313

 

2015: 63’726

 

 

 

Aufgelistet nach fünf Altersgruppen

 

0 bis 19 Jahre

 

2021: 408 Todesfälle; 2020: 484; 2019: 419; 2018: 472; 2017: 457; 2016: 441 und 2015: 506.

 

20 bis 39 Jahre

 

2021: 727 Todesfälle; 2020: 790; 2019: 738; 2018: 773; 2017: 802; 2016: 791 und 2015: 802.

 

40 bis 64 Jahre

 

2021: 6’832 Todesfälle; 2020: 6’828; 2019: 6’684; 2018: 7’008; 2017: 6’948; 2016: 6’902 und 2015: 7’213.

 

65 bis 79 Jahre

 

2021: 16’680 Todesfälle; 2020: 17’001; 2019: 16’093; 2018: 15’735; 2017: 15’571; 2016: 15'092 und 2015: 15’905.

 

80 Jahre und älter

 

2021: 40’069 Todesfälle; 2020: 43’609; 2019: 39’484; 2018: 38’873; 2017: 38’737; 2016: 37’087 und 2015: 39’300.

 

CF

 

Bühne frei für die Virologen- und Epidemiologen-Szene

 

Quo vadis Corona? Wird’s wieder so schlimm wie letztes Jahr während der traditionellen Grippe-Saison ab Mitte Oktober, die es angeblich wegen Corona nicht gegeben hat? Gleichgeblieben ist vor allem eines: Die Virologen und Epidemiologen, die als Berufe bis 2020 kaum in Erscheinung traten, haben das Heft im öffentlichen Diskurs weiterhin unerschütterlich fest in der Hand. Lesen Sie hier, wie sich Corona auf die Zahl der absoluten Todesfälle in den einzelnen Altersgruppen niederschlägt. Auffälligste Veränderung: Die 80-Jährigen und Älteren, also die Altersgruppe mit der höchsten Impfquote, verzeichnet rund 3000 Todesfälle weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2020.

 

 

Zur Erinnerung: Zwar geben die absoluten Todesfallzahlen, die das Bundesamt für Statistik wöchentlich erfasst, keine genaue Auskunft darüber, wer tatsächlich mit, im Zusammenhang mit oder ohne Covid 19 verstorben ist. Aber der Vergleich der absoluten Todesfallzahlen hat 2020 die offiziell Covid 19 zugeschriebene «Übersterblichkeit» recht gut wiedergegeben.

 

Hier die jüngsten vom Bundesamt für Statistik publizierten und von uns seit Jahresbeginn addierten Todesfälle von Personen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz. Erfasst sind unabhängig von der Todesursache alle Todesfälle. Somit lassen sich gleichsam normale Jahre gut mit den Corona-geprägten Jahren 2020 und 2021 vergleichen.

 

Die nachstehenden Zahlen im 7-Jahres-Vergleich decken den Zeitraum vom 29. Dezember 2014 bis 28. November 2021 ab.

 

 

 

Total Todesfälle von 2015 bis 2021

 

 

 

2021: 61’244 Todesfälle

 

2020: 64’410

 

2019: 60’825

 

2018: 60’151

 

2017: 59’729

 

2016: 57’688

 

2015: 61’164

 

 

 

Aufgelistet nach fünf Altersgruppen

 

0 bis 19 Jahre

 

2021: 393 Todesfälle; 2020: 467; 2019: 406; 2018: 442; 2017: 435; 2016: 423 und 2015: 482.

 

Fazit: 2021 weist im 7-Jahres-Vergleich bei den bis 19-Jährigen bisher am wenigsten Todesfälle auf -trotz geringer Impfquote.

 

20 bis 39 Jahre

 

2021: 694 Todesfälle; 2020: 760; 2019: 713; 2018: 739; 2017: 773; 2016: 754 und 2015: 771.

 

Fazit: 2021 weist im 7-Jahres-Vergleich bei den 20- bis 39-Jährigen am wenigsten Todesfälle auf – ebenfalls trotz geringer Impfquote.

 

40 bis 64 Jahre

 

2021: 6’513 Todesfälle; 2020: 6’513; 2019: 6’410; 2018: 6’686; 2017: 6’628; 2016: 6’617 und 2015: 6’920.

 

Fazit: Im schweren Grippejahr 2015 gab es bis zu diesem Zeitpunkt rund 400 Todesfälle mehr als 2020 und 2021. Mit Ausnahme des Jahres 2019 gab es in allen Jahren seit 2015 mehr Todesfälle als 2020/2021. Daraus lässt sich schliessen, dass Corona und seine Mutanten bisher bis zu den 64-Jährigen keine aussergewöhnlichen Todesfallzahlen verursacht.

 

65 bis 79 Jahre

 

2021: 15’780 Todesfälle; 2020: 15’970; 2019: 15’421; 2018: 15’056; 2017: 14’829; 2016: 14’377 und 2015: 15’236.

 

Fazit: Die gut geimpfte Altersgruppe der 65- bis 79-Jährigen verzeichnet 2021 bisher deutlich weniger Todesfälle als im Corona-Jahr 2020. Im Vergleich mit den Corona-freien Jahren sind aber 2021 trotz hoher Impfquote deutlich mehr Todesfälle festzustellen.

 

80 Jahre und älter

 

2021: 37’864 Todesfälle; 2020: 40’700; 2019: 37’875; 2018: 37’228; 2017: 37’064; 2016: 35’517 und 2015: 37’755.

 

Fazit: In der Altersgruppe der 80-Jährigen und Älteren, die die stärkste Impfquote aufweist, unterscheiden sich die Todesfallzahlen mit Ausnahme des letzten Jahres bisher nicht gross von den Jahren ohne Corona.

 

CF

 

Corona: Die Ruhe vor dem Sturm oder bleibt’s 2021 beim Sturm im Wasserglas?

 

Während sich Virologen und Epidemiologen schon wieder mit waghalsigen Schreckensszenarien gegenseitig übertreffen, zeigt der Blick auf die wöchentliche Todesfall-Statistik bis Ende Oktober: Die Lage ist weitgehend ruhig. Einzig die Altersgruppe der gut geimpften 65- bis 79-Jährigen weicht leicht vom allgemeinen Befund ab. Womöglich spielen dabei saisonale Atemwegserkrankungen, die mit Beginn der kalten Jahreszeit häufiger auftreten, eine Rolle.

 

 

Hier die jüngsten vom Bundesamt für Statistik publizierten und von uns seit Jahresbeginn addierten Todesfälle von Personen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz. Erfasst sind unabhängig von der Todesursache alle Todesfälle. Somit lassen sich gleichsam normale Jahre gut mit den Corona-geprägten Jahren 2020 und 2021 vergleichen.

 

 

 

Die nachstehenden Zahlen im 7-Jahres-Vergleich decken den Zeitraum vom 29. Dezember 2014 bis 31. Oktober 2021 ab.

 

Total Todesfälle von 2015 bis 2021

 

2021: 55'393 Todesfälle

 

2020: 56’342

 

2019: 55’641

 

2018: 55’088

 

2017: 54’695

 

2016: 52’543

 

2015: 56’253

 

 

 

Aufgelistet nach fünf Altersgruppen

 

0 bis 19 Jahre

 

2021: 357 Todesfälle; 2020: 418; 2019: 383; 2018: 391; 2017: 385; 2016: 402 und 2015: 431.

 

20 bis 39 Jahre

 

2021: 646 Todesfälle; 2020: 711; 2019: 657; 2018: 677; 2017: 703; 2016: 693 und 2015: 705.

 

40 bis 64 Jahre

 

2021: 5'910 Todesfälle; 2020: 5'893; 2019: 5'878; 2018: 6'119; 2017: 6'018; 2016: 6'044 und 2015: 6'327.

 

65 bis 79 Jahre

 

2021: 14'346 Todesfälle; 2020: 14'043; 2019: 14'061; 2018: 13'754; 2017: 13'574; 2016: 13'129 und 2015: 13'997.

 

80 Jahre und älter

 

2021: 34'134 Todesfälle; 2020: 35'277; 2019: 34'662; 2018: 34'147; 2017: 34'015; 2016: 32'275 und 2015: 34'793.

 

Nachtrag:

 

Unter der rasch steigenden Zahl von Corona-Toten in Bayern ist ein vergleichsweise hoher Anteil vollständig Geimpfter. Nach Daten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel (LGL) lag die Quote in den vier Wochen vom 4. bis 31. Oktober bei knapp 30 Prozent. 108 der insgesamt gezählten 372 Todesopfer hatten beide Impfungen erhalten, wie die Erlanger Behörde auf dpa-Anfrage mitteilte. In der ersten Novemberwoche war der Anteil mit gut 26 Prozent etwas niedriger – 23 der 88 Corona-Toten hatten da beide Impfungen erhalten. (dpa)

CF

 


 

Die Demografiekeule zeigt erste Abnützungserscheinungen

Die Bevölkerungswissenschaft hat das Potenzial, mit ihren statistischen Prognosen Angst und Schrecken zu verbreiten. Wann immer die künftige Finanzierbarkeit der Sozialversicherungen debattiert wird, ersetzt der Griff zur „Demografie-Keule“ das pragmatische Denken. Dabei gehen die positiven Entwicklungen im Umfeld der Sozialversicherungspalette gänzlich unter - zum Beispiel, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Mann und Frau in der Schweiz den Höhepunkt erreicht, vielleicht sogar überschritten haben könnte.

Demografiekeule

Vor nicht allzu langer Zeit hat das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) eingeräumt, dass die „wissenschaftlichen“ Finanzperspektiven der vergangenen Jahre „die finanzielle Lage der AHV in der Tendenz zu pessimistisch einschätzten“. Einer der Gründe: Die AHV-pflichtigen Durchschnittslöhne haben sich stärker entwickelt als der Schweizerische Lohnindex. Ein anderer Grund: Nicht nur die Löhne der vorhandenen Stellen steigen, sondern der Strukturwandel der Wirtschaft führt auch zu produktiveren und besser bezahlten Stellen, was die Einnahmen der Sozialversicherungen ebenfalls verbessert.

 

Selbstverständlich hat auch der Zuzug und Wegzug von Arbeitskräften Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben der Sozialversicherungen. Ein hoher Wanderungssaldo wirkt dämpfend auf den Altersquotienten, auf das Verhältnis zwischen Rentenberechtigten und Aktiven. Auch hier haben sich die Annahmen der Experten wiederholt als falsch herausgestellt: Erst liessen sie sich von der Annahme leiten, dass sich der Wanderungssaldo bis im Jahr 2030 auf der Höhe von 15‘000 Personen einpendeln würde. Dann, aufgrund der Entwicklung in den Jahren 2000 bis 2009 mit einem Wanderungssaldo von durchschnittlich 52‘000 Personen, hat das BSV seine Annahme korrigiert – neu soll sich der Wanderungssaldo bis 2030 bei jährlich 40‘000 einpendeln. Doch die Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt ein anderes Bild: Von 2009 bis 2014 betrug der Wanderungssaldo durchschnittlich 74‘000 Personen – gegen 25‘000 mehr als erwartet, mithin ein für die Einnahmen der AHV günstiges Signal.

 

Nur am Rande sei vermerkt, dass der positive Wanderungssaldo leicht getrübt wird, weil in den letzten sechs Jahren die Schweizer zahlreicher ausgewandert als wieder zurückgekommen sind. Der negative Wanderungssaldo der Schweiz macht in den Jahren 2009 bis 2014 jährlich rund 4000 Personen aus. Betrachtet man die Staatsangehörigkeit der auf 8,2 Millionen Personen gewachsenen Schweiz, so hat daneben nur ein Land, nämlich Kroatien, einen negativen Wanderungssaldo ausgewiesen (2010 und 2013).

 

Und auch der Nachwuchs stellt sich wieder zahlreicher ein: Mit 86‘559 Lebendgeborenen verzeichnen die Geburtenabteilungen 2015 eines der besten Ergebnisse in den letzten 45 Jahren, genauer: nur fünfmal gab es mehr Lebendgeburten. Dabei hat sich das Verhältnis zwischen Schweizer und ausländischem Nachwuchs nicht gross verändert: Auf drei Schweizer Babys kommt ein ausländisches.

 

Dem „Geburtenboom“ steht eine in den letzten Jahren mit 62-63‘000 Toten fast unveränderte Sterblichkeit gegenüber, was im Jahr 2014 einen rekordhohen „Geburtenüberschuss“ von 21‘349 ergab. 2015 ist sowohl die Zahl der Geburten gestiegen (86'559) wie auch jene der Todesfälle (67'606), der "Geburtenüberschuss" unter dem Strich mithin etwas kleiner  (18'953) als vor Jahresfrist.

 

Bemerkenswert ist auch, wie kräftig sich das Durchschnittsalter der Mütter in den letzten 45 Jahren verändert hat. 2015 ist es erneut um einen Zehntel auf 31,8 Jahre gestiegen.  Und der Trend zu "alten" Müttern bestätigt sich weiter: Im vergangenen Jahr waren 31,2 Prozent der Frauen bei der Geburt ihrer Kinder 34jährig oder älter, 38,1 Prozent 30- bis 34jährig. Diese grossen Veränderungen zeichnen sich seit dem Jahr 2000 ab. Damals haben die 30- bis 34jährigen die 25- bis 29jährigen anteilmässig an der Spitze abgelöst . Inzwischen sind selbst die Mütter im Alter von 34 Jahren und mehr deutlich zahlreicher als jene im Alter von 25 bis 29 Jahren. Die Mütter im Alter von 25 Jahren und jünger, die 1970 mit 33,1 Prozent den zweitgrössten Anteil ausmachten, sind 2015 noch auf einen Antei von 7,2 Prozent gekommen.

 

Viele für die nachhaltige Finanzierung der Sozialversicherungen positiven Nachrichten werden jetzt noch getopt: Das BFS hat – von den Medien weitgehend unbeachtet – zum 14. Mal seine Bildungsperspektiven in drei Szenarien für die Jahre 2015 bis 2025 veröffentlicht. Dabei führte die Aktualisierung des mittleren Szenarios zur Bevölkerungsentwicklung zu einer deutlichen Revision nach oben, und zwar sowohl der Geburtenzahl als auch der Anzahl Kinder, die in den kommenden Jahren ihre Schulzeit beginnen werden.

 

Die neuen Szenarien bestätigen, dass der seit zehn Jahren anhaltende Rückgang der „Lernenden-Bestände“ der gesamten obligatorischen Schule beendet ist und sich für das nächste Jahrzehnt bereits ein Anstieg abzeichnet. Gemäss dem Referenzszenario nimmt die Gesamtzahl der Lernenden der obligatorischen Schule (2013: 704‘000) wieder zu und dürften bis 2024 insgesamt 800‘000 Schüler umfassen. Und aufgrund der Geburtenzunahme in den letzten zehn Jahren, die sich in den nächsten Jahren fortsetzen dürfte, geht das BFS davon aus, dass auf Vorschulstufe die seit 2017 gewachsenen „Bestände“ (2013: 162‘000) weiter zunehmen, von 2014 bis 2024 um 14 Prozent auf 190‘000.

 

Zu guter Letzt kommt auch noch das in der Sozialpolitik oft und gern eingesetzte demografische "Killerargument" ins Wanken, wonach die Menschen immer älter werden: Zum ersten Mal seit über 20 Jahren ist die statistische Lebenserwartung, wie sie das BFS jährlich publiziert, rückläufig: für 2015 geborene Frauen sinkt die Lebenserwartung um 0,3 auf 84,9 Jahre, für 2015 geborene Männer ebenfalls um 0,3 auf 80,7 Jahre.

 

Ähnliches wird aus den USA berichtet. Zum ersten Mal seit 1993 ist 2015 gemäss einer neuen Studie die Lebenserwartung bei der Geburt im Durchschnitt der gesamten Bevölkerung der USA gesunken, berichtete unlängst die "NZZ".

 

Eine Zufälligkeit oder mehr? Ist der Höhepunkt der durchschnittlichen Langlebigkeit erreicht oder gar schon überschritten? Noch scheinen die Gründe für den Rückgang der Lebenserwartung bei der Geburt im letzten Jahr nicht klar. Immerhin müsste all jenen, die in den Gazetten das grosse Wort über die ständig steigende Lebenserwartung führen, etwa zu denken geben: Auffällig ist in der amerikanischen Studie, dass die fallende Kurve der Sterberate bei sämtlichen wichtigen Bevölkerungsgruppe bereits seit einigen Jahren abflacht. (veröffentlicht am 16.12.2016)

 


Corona im 7-Jahres-Vergleich: Von der Übersterblichkeit zur Untersterblichkeit

Die Zahlen belegen es Woche für Woche unmissverständlich: In der Schweiz sterben in diesem Jahr deutlich weniger Menschen als im langjährigen Durchschnitt, es gibt im Ergebnis im 7-Jahres-Vergleich eine deutliche Untersterblichkeit. Nach der kurzen, von Oktober 2020 bis Januar 2021 (Wochen 43 bis 52 und Wochen 1 bis 4) dauernden Übersterblichkeit haben sich die absoluten Todesfallzahlen im Jahr für Jahr normalen Bereich eingependelt. Kurz: Es gibt bei Lichte betrachtet keinen Grund die einschränkenden Corona-Massnahmen beizubehalten statt zur Normalität zurückzukehren.

 

Über 10'000 Tote soll Covid-19 und seine Mutanten bis jetzt bei uns gefordert haben. Versuchen wir eine Annäherung mithilfe der Bundesstatistik. In den Wochen 43 bis 52 sind 2020 an, im Zusammenhang mit und ohne Corona 20'385 Menschen gestorben, 13'711 davon waren 80jährig und älter. Vergleicht man die absoluten Todesfälle von 2015 bis 2020 stellt sich heraus, dass auf dem Höhepunkt 2020 die Corona-bedingte Übersterblichkeit in diesem Zeitraum maximal zwischen 7'049 und 7’967 Todesopfer verursacht haben könnte. Was die Altersgruppe 80jährig und älter anbelangt, so beträgt der Anteil der Übersterblichkeit an den Todesfällen im gleichen Zeitraum zwischen maximal 5'454 und 6'277 absoluten Todesfällen.

 

Wie erwähnt, hat sich, gemessen an den Todesfällen, die tödlichste Virus-Phase in den ersten vier Wochen 2021 fortgesetzt. In Zahlen sieht der Vergleich so aus: Zwischen dem 29. Dezember 2020 und dem 25. Januar 2021 sind total 7'029 Menschen an, im Zusammenhang mit oder ohne gestorben, davon 4'705 in der Altersgruppe 80jährig und älter. Im Vergleich der Jahre beträgt die Übersterblichkeit 2021 im erwähnten Zeitraum maximal zwischen 38 und 1'366 absoluten Todesfällen.

 

Zusammengefasst sind bis jetzt maximal zwischen 7'087 und 9’333 Todesfälle irgendwie und möglicherweise auf Corona zurückzuführen, davon in der Altersgruppe 80jährig und älter zwischen 5'492 und 7'643 Todesfälle.

 

Seit dem 25. Januar 2021 hat der Wind gekehrt: Es ist seit 26 Wochen über alle Altersgruppen hinweg (0-19, 20 bis 39, 40 bis 64, 65 bis 79 sowie 80 und älter) eine den langjährigen Durchschnitt unterbietende Todesfallzahl festzustellen, mithin im Vergleich eine Untersterblichkeit. Anders als wissenschaftlich angenommen, sind jedenfalls die Todesfallzahlen mit Corona nicht explodiert.

 

Der scheidende Taskforce-Chef erklärt die verwegenen, meist zu Makulatur verkommenen Annahmen der wissenschaftlichen Berater des Bundesrates in Interviews mit dem bemerkenswerten Satz: «Wir haben den Faktor Mensch schlicht unterschätzt.»

 

Hier der guten Ordnung halber die Vergleichszahlen der absoluten Todesfälle für den Zeitraum 29. Dezember 2014 bis 1. August 2021 für die Jahre 2015 bis 2021, wie sie das Bundesamt für Statistik Woche für Woche erhebt:

 

2021: 38'625 absolute Todesfälle

 

2020: 39’986

 

2019: 39’686

 

2018: 39’365

 

2017: 39’059

 

2016: 37’103

 

2015: 40’896

 

 

 

 Aufgelistet nach Altersgruppen:

 

 

 

0 bis 19 Jahre

 

2021: 252 absolute Todesfälle, 2020: 283; 2019: 258; 2018: 283; 2017: 267; 2016: 273 und 2015: 297.

 

Fazit: Zumindest die mehr oder weniger ähnlichen absoluten Todesfallzahlen der letzten sieben Jahre liefern nach wie vor keine Begründung, diese Altersgruppe ab 12 Jahren jetzt zu impfen.

 

 

 

 20 bis 39 Jahre

 

2021: 426 absolute Todesfälle; 2020: 488; 2019: 451; 2018: 479; 2017: 467; 2016: 492 und 2015: 479.

 

Fazit: 2021 verzeichnet die tiefsten absoluten Todesfallzahlen in dieser Altersgruppe, die ansonsten über die Jahre ziemlich ausgeglichen sind. Geäusserte Befürchtungen, wonach vermehrt Jüngere sich mit ungewissem Ausgang in Spitalpflege begeben müssen, scheinen zumindest was die allfällige Todesfolge betrifft unbegründet.

 

 

 

 40 bis 64 Jahre

 

2021: 4’001 absolute Todesfälle; 2020: 4’129; 2019: 4’060; 2018: 4’271; 2017: 4’152; 2016: 4’159 und 2015: 4'471

 

Fazit: In dieser Altersgruppe gab es in den ersten 30 Wochen des Jahres 2021 deutlich weniger absolute Todesfälle als in allen anderen Jahren seit 2015, obschon sich das Virus seit einiger Zeit stark auf diese Jahrgänge ausbreitet.

 

 

 

 65 bis 79 Jahre

 

2021: 9'955 absolute Todesfälle; 2020: 9’920; 2019: 9'956; 2018: 9'717; 2017: 9’638; 2016: 9’232 und 2015: 10’012.

 

Fazit: Bei den 65- bis 79-Jährigen gibt es (ausgenommen 2016) nach wie vor keine auffälligen grösseren Verschiebungen der absoluten Todesfallzahlen weder zur einen noch zur anderen Seite.

 

 

 

  80 Jahre und älter

 

2021: 23'991 absolute Todesfälle; 2020: 25’166; 2019: 24’964; 2018: 24’615; 2017: 24’535; 2016: 22’947 und 2015: 25’947.

 

Fazit: Seit 26 Wochen sterben in dieser Altersgruppe oft weniger Menschen pro Woche als in dieser Zeitspanne in den Jahren seit 2015, während zuvor von Oktober 2020 bis Anfang Februar 2021 vor allem aussergewöhnlich mehr 80-Jährige und ältere starben.

 

CF

 

Corona: Wenn Experten-Annahmen die Realität ausblenden

 

Tagtäglich steigende Ansteckungszahlen, sich in Windeseile ausbreitende Mutanten mit noch grösserem Gefahrenpotential als Convid-19 «nature», gar neu entdeckte Mutanten und schon wieder droht eine Welle mit noch viel mehr Opfern, die entgegen den wissenschaftlichen Annahmen auch in der Vergangenheit nicht gestorben sind. Hier ganz ohne Häme die nackten absoluten Todeszahlen der ersten acht Wochen dieses Jahres im Vergleich zu den schwierigen letzten acht Wochen des vergangenen Jahres – ein Vergleich, der die Frage aufdrängt: Wann endlich wird der Mischkasten der Angstmacherei zur Seite gelegt?

 

 

In der heissen Phase von Covid-19 «nature», d.h. von der 45. bis zur 52. Woche 2020 ereigneten sich schweizweit insgesamt 19’083 Todesfälle, davon entfielen 12'937 Todesfälle auf die Gruppe 80jährig und älter, 4'483 Todesfälle auf die Gruppe 65 bis 79 Jahre alt, 1'663 Todesfälle verteilen sich auf die Gruppen 0 bis 19, 20 bis 39 und 40 bis 64 Jahre alt.

 

Die «Übersterblichkeit» zwischen 2. November und 27. Dezember 2020, die wahrscheinlich zum grossen Teil auf Covid-19 «nature» zurückzuführen ist, betrug 2020 in den beiden grossen Risikogruppen 8’018 Todesfälle. Auf diese Zahl kommt, wer die entsprechenden Zeitspannen der Jahre 2015 bis 2019 zusammenzählt, durch sechs dividiert und mit den absoluten Todesfällen in der gleichen Zeitspanne 2020 vergleicht.

 

Zwar schossen die Experten-Prognosen stets weit übers Ziel hinaus, aber die Gefährlichkeit von Covid-19 «nature» schien mit der hohen «Übersterblichkeit» endgültig geklärt und das dicke Ende sollte erst noch bevorstehen. Die Mutanten waren im Anmarsch, nach Expertendarstellung eine Hydra und noch heimtückischer als Covid-19 «nature».

 

Doch dann geschah gleichsam ein Wunder, das in kein Kommunikationskonzept der Angstmache zur anhaltenden Bürgerdisziplinierung passte und bis jetzt weitgehend ignoriert wird. In einen Satz gekleidet, trifft inzwischen zu, was unlängst in der «NZZ» als Überschrift zu einem Kommentar zu lesen war: «Auch zu Tode geschützt ist gestorben.»

 

Und warum das alles, wo doch die Zahlen eine ganz andere Wirklichkeit zulassen?

 

Vom 29. Dezember 2020 bis zum 23. Februar 2021 verzeichnet das Bundesamt für Statistik 11'845 Todesfälle, d.h. die ganze mutmassliche «Übersterblichkeit» im Vergleich zu normalen, Covid-19 freien Jahren hat sich aufgelöst und betrug gerade noch 98 Todesfälle mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 mit 11'747 absoluten Todesfällen. Und wie an dieser Stelle schon mehrmals erwähnt: Der noch bestehende kleine «Überhang» an Todesfällen in diesem Jahr ist ausschliesslich auf die ersten vier Wochen dieses Jahres  zurückzuführen, seither verzeichnet die Statistik Woche für Woche absolute Todesfallzahlen, die teils sogar stark unter einem ganz normalen Jahr liegen.

 

CF