Schweizerische Bundesverfassung, Art. 6:
«Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.»
Benjamin Franklin (1706 bis 1790)
Im Krieg werden auch in Demokratien Presse- und Meinungsfreiheit zugunsten der
nationalen Sicherheit eingeschränkt. Nach welchem Muster Regierung und Militär in den USA die öffentliche Meinung vom Ersten Weltkrieg bis zum Irakkrieg lenkten und weshalb sich Medien selbst zensieren, analysiert der deutsche Journalist und promovierte Historiker Andreas Elter nach mehrmonatigen Recherchen in US-Archiven in seinem bis heute aktuellen Buch von 2005 (dritte Auflage: 2015). Schon damals prognostizierte Elter, im Zeitalter des Internets werde die Kriegspropaganda eine weitere Entwicklungsstufe nehmen, wie schon oft in ihrer Geschichte.
Seit gut elf Monaten unterscheiden sich die Sterbezahlen in der Schweiz unter Corona-Bedingungen nicht gross von den Sterbezahlen in gewöhnlichen Grippe-Jahren, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Einzige Ausnahme blieb die Phase zwischen Oktober 2020 und Mitte Februar 2021, mithin bereits in einer Zeit mit steigender Impfquote, auch und gerade bei den sogenannten Risikogruppen. Ungeprüft übernahmen die Medien, was ihnen das Bundesamt für Gesundheit täglich frei Haus an Zahlenmaterial lieferte. Am besten war bedient, wer sich gleich auf der Johns Hopkins University einklickte – hier gibt’s die Zahlen weltweit. Für die wissenschaftliche Interpretation sorgte bei uns die selbsternannte Taskforce, die mit der Trefferquote ihrer Annahmen so gut wie nie ins Schwarze traf – es hiess auch mal, man habe den «Faktor Mensch» unterschätzt. Was soll’s – Schnee von gestern. Jetzt räumt der Bundesrat die Massnahmen ab, die für die grösste Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten seit dem Zweiten Weltkrieg sorgten.
Seit gut zehn Monaten unterscheiden sich die Sterbezahlen in der Schweiz unter Corona-Bedingungen nicht gross von den Sterbezahlen in gewöhnlichen Grippe-Jahren. Trotzdem hält der Bundesrat, gestützt auf wissenschaftliche, in der Vergangenheit oft umstrittene Prognosen, weiter an notrechtartigen Massnahmen fest, die stark in das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben eingreifen.
Weiterhin gilt auch nach 51 Wochen: Bis ins Alter 65 ist Corona 2021, gemessen an allen Todesfällen, ein ganz normales Jahr, sogar mit tendenziell eher weniger Todesfällen als gewöhnlich. So betrachtet, hätte 2021 sogar ein Jahr mit «Untersterblichkeit» werden können.
Rechtfertigen 1000 Todesfälle mehr als in normalen Jahren die Disziplinierung verantwortlicher Bürger und Bürgerinnen mit dem Entzug ihrer Selbstverantwortlichkeit? Hier die jüngsten vom Bundesamt für Statistik publizierten und von uns seit Jahresbeginn addierten Todesfälle von Personen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz. Erfasst sind unabhängig von der Todesursache alle Todesfälle. Somit lassen sich gleichsam normale Jahre gut mit den Corona-geprägten Jahren 2020 und 2021 vergleichen.
Quo vadis Corona? Wird’s wieder so schlimm wie letztes Jahr während der traditionellen Grippe-Saison ab Mitte Oktober, die es angeblich wegen Corona nicht gegeben hat? Gleichgeblieben ist vor allem eines: Die Virologen und Epidemiologen, die als Berufe bis 2020 kaum in Erscheinung traten, haben das Heft im öffentlichen Diskurs weiterhin unerschütterlich fest in der Hand. Lesen Sie hier, wie sich Corona auf die Zahl der absoluten Todesfälle in den einzelnen Altersgruppen niederschlägt. Auffälligste Veränderung: Die 80-Jährigen und Älteren, also die Altersgruppe mit der höchsten Impfquote, verzeichnet rund 3000 Todesfälle weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2020.
Während sich Virologen und Epidemiologen schon wieder mit waghalsigen Schreckensszenarien gegenseitig übertreffen, zeigt der Blick auf die wöchentliche Todesfall-Statistik bis Ende Oktober: Die Lage ist weitgehend ruhig. Einzig die Altersgruppe der gut geimpften 65- bis 79-Jährigen weicht leicht vom allgemeinen Befund ab. Womöglich spielen dabei saisonale Atemwegserkrankungen, die mit Beginn der kalten Jahreszeit häufiger auftreten, eine Rolle.
faktuell.ch im Gespräch mit Hugo Fasel, Direktor der Caritas
Schweiz
Die Bevölkerungswissenschaft hat das Potenzial, mit ihren statistischen Prognosen Angst und Schrecken zu verbreiten. Wann
immer die künftige Finanzierbarkeit der Sozialversicherungen debattiert wird, ersetzt der Griff zur „Demografie-Keule“ das pragmatische Denken. Dabei gehen die positiven Entwicklungen im Umfeld
der Sozialversicherungspalette gänzlich unter - zum Beispiel, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Mann und Frau in der Schweiz den Höhepunkt erreicht, vielleicht sogar überschritten
haben könnte.
faktuell.ch im Gespräch mit Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Bildungsökonom
In der Schweiz leben 2,2 Millionen Menschen mit chronischen Krankheiten, wobei ein Fünftel der über 50-Jährigen gleichzeitig an mehreren Krankheiten leidet (Multimorbidität).
faktuell.ch im Gespräch mit dem Ökonomen und Publizisten Mathias Binswanger
faktuell.ch im Gespräch mit Monika Bütler, Professorin für Volkswirtschaftslehre und Direktorin des Schweizerischen Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität St. Gallen
faktuell.ch im Gespräch mit Prof. Urban Laffer, Doyen der Schweizer Chirurgen, über die Kostentreiber im Gesundheitssystem (vom Mai 2015)
faktuell.ch im Gespräch mit Heinz Locher, Gesundheitsökonom, Unternehmensberater, Publizist und Dozent